Chronik
Im April des folgenden Jahres 1920 besichtigte eine Kommission unter Leitung von Schulltheiß Bauder und Vorstand Fuchs ein Gelände auf dem Stürzel, das zum Bau eines Sportplatzes vorgesehen war. Dieser wurde abgesteckt und angelegt, und seit 15.11.1920 stand er dem Sportverein für Spiel- und Übungsbetrieb zur Verfügung, die jährliche Pacht betrug damals eine Mark. Fußballspiele konnten zu der Zeit allerdings noch nicht ausgetragen werden,da es laut dem
damaligen Spielführer Georg Hoffmann, an geübten Spielern mangelte! So sollte es noch eineinhalb Jahre, bis zum 16.4.1922,dauern,ehe das erste Wettspiel bestritten werden konnte, welches gegen den Turnverein Stuttgart mit 4:3 gewonnen wurde. 2 Wochen später, am 30.4.1922 fand bereits das nächste Spiel statt, und vom 28.5.1922 datiert der erste Auftritt einer Königsbronner Jugendmannschaft. Mittlerweile war der Verein erneut umbenannt worden und trägt seit 8.1.1922 den heutigen Namen „Sportverein Herwartstein 05 Königsbronn“.
Am 2.6.1922 erhielt der damalige Schriftführer Georg Holl vom Verein den Auftrag, die Fußballabteillung beim Süddeutschen Fußballbund anzumelden. Trainer in der damaligen Zeit
war August Kirsinger, Spielwart war Georg Hoffmann. Aus dieser Zeit ist auch bekannt, daß die Einnahmen des Fußballspieles gegen Söflingen am 18.3.1923 nach Beschluß des Ausschusses den „Ortsarmen“ zugutekam.
Die Saison 1923/24 spielten die Königsbronner in der C-Klasse, offensichtlich erfolgreich, denn im August und September 1924 mußten Aufstiegsspiele bestritten werden. Das Entscheidungsspiel wurde in Altenstadt/Bayern mit 5:3 verloren, somit verblieb Königsbronn in der C-Klasse. Die Eintrittspreise bei Heimspielen betrugen in jener Zeit 25 Millionen Mark für Zuschauer unter 16 Jahren und 50 Milllionen Mark für Erwachsene. Pfingsten 1924 wurde gegen die 4.Mannschaft der Stuttgarter Kickers ein sogenanntes Propagandaspiel ausgetragen, das mit 1:5 verloren ging.
Auf der Generalversammlung im Januar 1925 konnte Georg Hoffmann berichten, daß 1924 insgsamt 22 Spiele bestritten wurden, doch bereits zum Ende der Saison 1924/25, am 19.6.1925,wurde die Fußballabteilung aufgelöst, da nur noch 4 Spieler zur Verfügung standen.
Erst 5 Jahre später, am 24.5.1930 wurde bei einer Mitgliederversammlung beschlossen, wieder eine Fußballabteilung zu gründen. Daraufhin nahm eine Mannschaft den Spielbetrieb wieder auf. Am 8.2.1931 wurde Friedrich Weiß zum Abteilungsleiter gewählt.
In der Saison 1932/33 spielte die 1. Mannschaft in der B-Klasse Albgau. Abteilungsleiter war seit 24.1.1932 Ernst Kolb, nach ihm Anton Egetemaier und seit 29.1.1933 Georg Hoffmann. Als Umkleideraum diente damals die Sporthütte auf dem Stürzel. In den Protokollen jener Zeit wird die schlechte Kameradschaft innerhalb der Abteilung immer wieder erwähnt, und so mußte die Mannschaft im Januar 1934 erneut vom Spielbetrieb abgemeldet werden, da nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Auch in den folgenden Jahren konnte keine Mannschaft gestellt werden und die Unterbrechung, dann auch kriegsbedingt, dauerte bis zum Jahre 1948,als am 11.9. von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen wurde, wieder eine Fußballbabteilung innerhalb des Vereins zu gründen.Zum Abteilungsleiter wurde Felix Engler gewählt. Wie vor dem 2. Weltkrieg wurde auf dem Stürzelplatz gespielt.Da die Sporthütte nicht mehr stand, stellte der Inhaber des Lokales „Zum lustigen August“ einen Umkleideraum zur Verfügung. Das erste Spiel wurde bereits im August 1948 in Stetten ob Lontal gegen den SV Oberstotzingen ausgetragenund hoch mit 7:1 verloren, auf einem Spielfeld,in dem ein Baum stand. Bereits in der 2. Saison gelang der Aufstieg in die damalige A-Klasse, in der man sich 3 Jahre halten konnte. Doch in der Saison 1952/53 mußte Königsbronn schon wieder absteigen. In diese Zeit fiel der Tod des damaligen Spielertrainers Kurt Zausch, der an den Folgen eines Sportunfalles verstarb.
In diesen 5 Jahren waren bereits wieder 4 neue Abteilungsleiter gewählt worden, Zeugnis der wechselvollen Geschehnisse im Sportverein in dieser Zeit des Aufbruchs. Nach Felix Engler waren dies Kurt Zausch, Gerhard Eckleben, Albert Rall und Heinz Leber. Nach dem Abstieg schaffte man 1953/54 auf Anhieb wieder den Aufstieg in die A-Klasse, die 2 Jahre später bei einer Reform der Spielklasseneinteilung in B-Klasse umbenannt wurde .Die Abteilung führten in dieser Zeit Günter Bernhard, Werner Mrzyglod, mehrmals Eugen Bosch kommissarisch, dann Heinz Hoffmann und wiederum Eugen Bosch. Ein großer Fortschritt war die Einweihung des Sportplatzes an der Brenzschule am 3.8.1956.Prompt stiegen die Königsbronner in der Saison 1956/57 in die A-Klasse
Kocher/Rems auf, die höchste Spielklasse in der bisherigen Königsbronner Fußballgeschichte. Außerdem wurde der Bezirkspokal der B-Klasse Kocher/Rems gewonnen. Leider mußte die Mannschaft schon in der nächsten Runde wieder in die B-Klasse absteigen und spielte in den nächsten 14 Jahren abwechselnd in der B-Klasse und auch in der untersten Klasse,der C-Klasse.
Geführt wurde die Abteilung damals nach Eugen Bosch von Ekkehard Lang, Heinz Bielke, Willi Max und schließlich, seit 1969 von Peter Richter. Unter Spielertrainer Winfried Fröschke schaffte die Mannschaft 1971/72 den Aufstieg in die B-Klasse und 1974/75 mit Spielertrainer Gerhard Marquardt,nach 17 jähriger Abwesenheit, den Aufstieg in die A-Klasse. Ende der Saison 1975/76 übernahm Spielertrainer Ernst Wojtzek die Mannschaft und formte aus ihr ein Spitzenteam. Die Folge war,daß 1976/77 und 1977/78 jeweils die Vizemeisterschaft errungen, und damit der Aufstieg in die Landesliga nur äußerst knapp verpaßt wurde. Als Peter Richter 1978 als Abteilungsleiter zurücktrat, konnte er auf 9 Jahre! Erfolgreiche Arbeit zurückblicken, einmalig in der seitherigen Vereinsgeschichte.
Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter und langjähriger Schriftführer Helmut Widmann. In der Saison 1978/79 wurde in der jetzt in Bezirksliga umbenannten Staffel ein guter 4.Platz erreicht,außerdem gewannen die Königsbronner erneut den Bezirkspokal Kocher/Rems und qualifizierten sich damit für die Teilnahme am Würtembergischen Pokalwettbewerb. Hier besiegte man in einem dramatischen Spiel die Landesliga-Mannschaft aus Besigheim nach Elfmeterschießen,wobei der Königsbronner Torwart Joachim Paluch zum Held des Tages avancierte,da er 3 Strafstöße halten konnte. Im nächsten Spiel mußte man gar beim Oberligisten VfR Heilbronn antreten.Als Königsbronn im Heilbronner Stadion zur Halbzeit vor 700 Zuschauern mit 0:1 in Führung lag,schien sich eine Sensation anzubahnen,doch am Ende unterlag man standesgemäß mit 6:2.
In der folgenden Spielzeit 1979/80 konnte man nicht mehr an die guten Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen, da etliche erfahrene Spieler ausgeschieden waren, und so schien nach einer 5:3 Niederlage im letzen Rundenspiel in Ellwangen der Absteig besiegelt. Abteilungsleiter Helmut Widmann erreichte jedoch beim Verbandsvorsitzenden Stümper in Stuttgart einen Beschluß, der besagte, daß doch nicht 4 Mannschaften aus der Bezirksliga abzusteigen hatten, Königsbronn somit in der Bezirksliga verbleiben konnte. Die Hartnäckigkeit der Königsbronner Abteilungsleitung hatte sich ausgezahlt ,denn zuvor war ein entsprechender Antrag bereits vom Staffelleiter und auch vom WFV sowie vom Verbandsspielausschuß abgelehnt worden. Am 13.7.1980 fand das Abschiedsspiel für Harald Leinberger statt, der für Königsbronn mehr als 400 Spiele bestritt und über 9 Jahre Spielführer war. Doch auch in der Saison 1980/81 spielten die Königsbronner von Anfang an gegen den drohenden Abstieg, deshalb wurde Harald Leinberger für die letzten 3 Spiele „reaktiviert“ und konnte am 24.5.1981 mit seinem Tor zum 4:2 Sieg gegen Steinheim auch gleich zum Klassenerhalt beitragen. Vor Beginn der Saison 1981/82 wurde in Königsbronn ein Freundschaftsspiel gegen den türkischen Meister Trabzonspor ausgetragen, welches glatt mit 0:7 verloren ging. Die Presse berichtete von einer „Lehrstunde für den Bezirksligisten“. Am Ende der Runde 1981/82 belegte man einen 11.Tabellenplatz,doch in der folgenden Saison 1982/83 war der Abstieg trotz aller Bemühungen nicht mehr zu vermeiden.
Mitte der Saison hatte Trainer Wengert sein Amt zur Verfügung gestellt, die Mannschaft wurde dann kurze Zeit von Spielführer Otto Flachmüller trainiert, ehe der langjährige Jugendtrainer Horst Kössler das Team übernahm. Unter ihm holte die Mannschaft zwar 8:0 Punkte in Folge, doch auch der Einsatz von talentierten A-Jugendspielern, nach Freigabe durch den WFV, nutzte nichts mehr.Im letzten und entscheidenden Spiel unterlag man dem Aufsteiger Altenberg mit 0:1. Der eingesetzte A-Jugendspieler Lothar Uiffinger erzielte damals in den letzten 6 Spielen 8 Tore. Hier deutete sich bereits die Qualität der nachrückenden Jugendspieler an. Und tatsächlich verpaßte der SVH in den nächsten 2 Jahren unter Trainer Paul Mühl den Wiederaufstieg jeweils nur um einen Punkt. Die junge Mannschaft, die zum Großteil aus Spielern des großen 64er Jahrgangs bestand, erzielte in der Saison 1983/84 in 28 Spielen 84 Tore, fast 20 Tore mehr als die Konkurrenten.
Am 19.11.1983 wurde Ronald Steibel für 500 Spiele geehrt, in der folgenden Saison 1984/85 übernahm er nach dem 4. Spiel das Traineramt, nach dem Rücktritt von Paul Mühl.Am Ende war man wieder nur zweiter geworden, doch in der Saison 1985/86 schaffte die Mannschaft den Aufstieg. Am 13.Spieltag war sie erstmals Tabellenführer und bereits 4 Spieltage vor Ende der Runde konnte die Meisterschaft gefeiert werden. Im April 1984 trat Helmut Widmann vom Amt des Abteilungsleiters zurück und wurde wenig später von seinem Nachfolger Siegfried Lehnert für 22 Jahre! ehrenamtliche Tätigkeit in der Fußballabteilung ausgezeichnet. Neben zahlreichen Ämtern, auch im Jugendbereich, war er 7 Jahre davon als Abteilungsleiter tätig. In den Jahren 1982 bis 1986 pflegten die Mitglieder der Fußballabteilung regen Kontakt zu der Mannschaft aus Samobor,ein Ort im damaligen Jugoslawien. Es fanden etliche Besuche und Gegenbesuche statt, jeweils mit sportlichen Begegnungen doch auch mit freundschaftlichem Austausch. Wieder in der Bezirksliga,mußte die Mannschaft ihrer Jugend Tribut zollen, erst im letzten Spiel konnte durch einen 6:1 Erfolg über Sontheim der Klassenerhalt gesichert werden. Zu Beginn der Runde 1987/88 übernahm Spielertrainer Günther Huber die Mannschaft und erreichte mit ihr einen guten 4.Platz.
Am 29.5.1988 bestritt der langjährige Torhüter Joachim Paluch sein letzes Spiel für die Königsbronner, für die er 12 Jahre lang ein großer Rückhalt war. Nach den guten Leistungen 87/88,und nachdem einige neue Spieler hinzugestoßen waren, setzte man sich für die Saison 1988/89 den Aufstieg zum Ziel. Anfangs konnte die Mannschaft auch gut um die Tabellenführung mitspielen, doch als man einige Spieltage vor Ende der Runde keine realistische Chance auf die Meisterschaft mehr hatte, ließ die Motivation in der Mannschaft merklich nach und Spiel um Spiel wurde verloren, letztendlich landete man auf dem 11.Tabellenplatz.Regelrecht blamabel war die Vorstellung im letzten Spiel beim 1:10 gegen Großkuchen.
Seit 1980 bestand, aufgrund der großen Zahl von jungen Spielern, eine Spielgemeinschaft mit dem SV Zang. Die Mannschaft war gemeldet als „Königsbronn II“ und spielte in der Kreisliga B .Trainer waren neben Reinhard Dreßler, Andreas Kapdepo und zuletzt Horst Gnaier, Abteilungsleiter war Ernst Kolb. Zum Ende der Saison 1988/89 wurde diese Mannschaft wieder aufgelöst,da nicht mehr genügend Spieler zur Verfügung standen.
In der nächsten Saison 1989/90 wurde Trainer Huber in der Winterpause von Spielertrainer Werner Stutzmann abgelöst. Unter Ihm erreichte die Mannschaft einen guten 5.Tabellenplatz, ebenso wie in der folgenden Spielzeit 1990/91. Im Sommer 1991 gab es wiederum einen Wechsel in der Abteilungsleitung. Siegfried Lehnert übergab nach 6 Jahren das Amt an Reinhard Dreßler, der unter Helmut Widmann schon einige Jahr Stellvertreter war. Am Ende der Saison 1991/92,die mit einem 10.Tabellenplatz abgeschlossen wurde, stellte Trainer Stutzmann sein Amt zur Verfügung,welches dann Albert Beyrle übernahm. Auffallend war die Sturmschwäche bei den Königsbronnern, in 30 Punktspielen konnten nur 27 Tore erzielt werden. Nachdem einige Spieler den Verein verlassen hatten, war das Ziel der Klassenerhalt in der Saison 1992/93.Doch die Mannschaft spielte guten Fußball und war kurz vor der Winterpause unvermittelt Tabellenführer. Die guten Leistungen konnten jedoch nicht wiederholt werden und so beschloß man die Runde auf dem 8. Tabellenplatz, ebenso die nächste Runde 1993/94, in der die Zielsetzung eigentlich ein Spitzenplatz gewesen war.
Im August 1994 konnten in der Abteilung Roland Schindler und Mario Mühl für je 400 Spielefür die Königsbronner geehrt werden. Außerdem wurde mit Dieter Riek ein langjähriger Mitarbeiter geehrt, der neben zahlreichen Ämtern, die er bekleidete, seit 25 Jahren als Schiedsrichter für Königsbronn tätig war. Etliche ältere, erfahrene Spieler beendeten ihr Engagement in der Fußballabteilung, einige Spieler verließen den Verein, und so war die Spielerdecke zu Beginn der Saison 1994/95 äußerst dünn. In den ersten 8 Spielen konnte die Mannschaft nur 6 Punkte erringen, danach trat Trainer Beyrle zurück, Lothar Uiffinger und Gerhard Fiur übernahmen daraufhin das Team. In einem furiosen Spiel wurde Titelanwärter Heldenfingen mit 4:1 besiegt, auch in den restlichen Spielen konnten einige Punkte errungen werden, sodaß der SVH zur Winterpause nicht auf einem Abstiegsplatz stand Zu Beginn der Rückrunde übernahm Trainer Manfred Günther die Mannschaft konnte den Abstieg gerade noch vermeiden.